Reinigung Lebensmittelverarbeitungsanlagen Die Reinigung und Desinfektion ist entscheidend für die Lebensmittelsicherheit, die Vermeidung von Kontaminationen und die Langlebigkeit der Anlagen. Nachfolgend finden Sie eine strukturierte Anleitung zur ordnungsgemäßen Reinigung und Desinfektion von Lebensmittelverarbeitungsmaschinen:
1. Vorbereitung der Reinigung
Strom ausschalten und trennen:
Um elektrische Gefahren zu vermeiden, schalten Sie das Gerät aus und ziehen Sie den Netzstecker.
In industriellen Umgebungen sollten die Lockout/Tagout-Verfahren (LOTO) eingehalten werden.
abnehmbare Teile entfernen:
Zur gründlichen Reinigung müssen abnehmbare Bauteile (z. B. Klingen, Förderbänder, Filter, Schalen) demontiert werden.
Rückstände abkratzen:
Verwenden Sie einen Kunststoffschaber oder eine Bürste, um größere Lebensmittelreste, Fett oder Schmutz zu entfernen.
2. Erste Spülung
warmes Wasser verwenden:
Spülen Sie die Oberflächen mit warmem Wasser (40–50 °C) ab, um hartnäckige Rückstände zu lösen.
Vermeiden Sie anfangs heißes Wasser, da es Proteine auf Oberflächen "einkochen" kann.
3. Reinigung mit Reinigungsmittel
Wählen Sie das richtige Waschmittel:
verwenden lebensmittelgeeignete, pH-neutrale Reinigungsmittel für allgemeine Reinigungsarbeiten.
Bei starker Fett- oder Eiweißablagerung wählen Sie alkalische Reiniger (ph 10–12).
Bei mineralischen Ablagerungen (z. B. Kalkablagerungen) verwenden Sie saure Reiniger (ph 2–4).
auftragen und einreiben:
Das Reinigungsmittel mit einem Schwamm, einer Bürste oder einer Schaumpistole auftragen.
Alle Oberflächen, einschließlich Spalten und Fugen, sollten gründlich geschrubbt werden, um versteckte Verunreinigungen zu entfernen.
4. Gründlich ausspülen
Hochdruckspülung:
Verwenden Sie einen Hochdruckschlauch oder eine Sprühdüse, um Reinigungsmittel und gelöste Rückstände zu entfernen.
Um eine chemische Verunreinigung zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass alle Reinigungsmittelreste abgespült werden.
5. Desinfektion
Wählen Sie ein Desinfektionsmittel:
chlorbasiert (z. B. Natriumhypochlorit, 50–200 ppm): Wirksam, kann aber Metalle korrodieren, wenn nicht ordnungsgemäß abgespült wird.
quaternäre Ammoniumverbindungen (Quat): nicht korrosiv und rückstandsfrei.
Peressigsäure (PAA)Breitspektrum, schnell wirksam und umweltfreundlich.
HeißwasserdesinfektionTeile mindestens 2 Minuten lang in 82°C heißes Wasser tauchen (sofern dies die Geräte zulassen).
Desinfektionsmittel auftragen:
Beachten Sie die Anweisungen des Herstellers bezüglich Konzentration und Einwirkzeit.
Für Kleinteile verwenden Sie eine Sprühflasche, einen Vernebler oder ein Tauchbad.
6. Abschließender Spülgang (falls erforderlich)
Mit Trinkwasser abspülen:
Bei manchen Desinfektionsmitteln (z. B. Chlor) ist ein abschließendes Abspülen erforderlich, um Rückstände zu entfernen.
Andere (z. B. quat oder paa) müssen möglicherweise nicht abgespült werden – siehe Etikett.
7. Trocknen & Wiederzusammenbau
An der Luft trocknen lassen oder abwischen:
Um mikrobielles Wachstum zu verhindern, sollten die Geräte vollständig an der Luft trocknen.
Verwenden Sie für empfindliche Oberflächen saubere, fusselfreie Tücher.
korrekt wieder zusammenbauen:
Vor dem Zusammenbau sicherstellen, dass alle Teile trocken und richtig ausgerichtet sind.
Bewegliche Teile schmieren mit lebensmittelgeeignete Schmierstoffe falls erforderlich.
8. Überprüfung und Dokumentation
Sichtprüfung:
Auf verbliebene Rückstände, Wasserflecken oder Beschädigungen prüfen.
ATP-Test (optional):
Zur Bestätigung der Sauberkeit sollte ein ATP-Abstrich verwendet werden (Ergebnisse < 30 rlu deuten auf hygienische Bedingungen hin).
Aufzeichnungen:
Dokumente zu Reinigungsdaten, -methoden und -personal für die Rückverfolgbarkeit (erforderlich gemäß HACCP/ISO-Standards).
Bewährte Verfahren für spezifische Geräte
Edelstahloberflächen:
Um Kratzer zu vermeiden, sollten Sie auf Scheuermittel oder Stahlwolle verzichten.
Verwenden Sie eine weiche Bürste oder ein Mikrofasertuch.
Kunststoffteile:
Vermeiden Sie hohe Temperaturen (können zu Verformungen führen) und aggressive Chemikalien (können das Material beschädigen).
elektrische Bauteile:
Mit einem feuchten Tuch abwischen – niemals eintauchen oder direkt besprühen.
Förderbänder:
Wenn möglich, mit Schaumreinigern vor Ort reinigen; andernfalls averwendeninandernehmen und schrubben.
Reinigungshäufigkeit
täglich: nach jeder Produktionsschicht (oder häufiger bei risikoreichen Lebensmitteln wie rohem Fleisch).
wöchentlich: gründliche Reinigung schwer zugänglicher Bereiche (z. B. Motoren, Zahnräder).
monatlichGeräte auf Verschleiß prüfen und warten.
häufige Fehler, die es zu vermeiden gilt
Verwendung von Chemikalien, die nicht für Lebensmittel geeignet sind: kann giftige Rückstände hinterlassen.
unzureichendes Spülen: führt zu chemischer Verunreinigung oder Fehlgeschmäckern.
Vernachlässigung versteckter BereicheSchimmel und Bakterien können sich in Ritzen ansiedeln.
Wiederzusammenbau der nassen Teile: fördert Rost und mikrobielles Wachstum.

